7. Kompetenzen und "Learning Outcome"

Veröffentlicht am 19. Juni 2024 um 17:44

Kompetenzerwartungen für Bildungsprozesse festlegen

Um Kompetenzerwartungen formulieren zu können, muss man zunächst wissen was Kompetenzen überhaupt sind.

Würde man den Begriff formal in einem Satz definieren wollen, so könnte man sagen, dass "Kompetenzen" Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnisse sind, die eine Person besitzt und die es ihr ermöglichen, bestimmte Aufgaben und Herausforderungen erfolgreich zu bewältigen.

Würde man Allgemeinsprachlich den Begriff erklären wollen, so würde man sagen, "Kompetenzen" das, was jemand kann oder eben nicht kann, aber können sollte, weil......naja, es wird klar, dass wir etwas tiefer bohren müssen, um den Begriff der "Kompetenzen" zu ergründen.

Nach Wilbers ist die Festlegung von Kompetenzerwartungen ein zentraler Teil des Nürnberger Didaktikmodells (vgl. Wilbers, S. 29). Die oben genannten Beschreibungen sind beide im Kern richtig. Didaktisch muss man jedoch zwischen Kompetenzen und Performanzen unterscheiden. Performanzen sind Handlungen, die fassbar und greifbar sind, also real erfahrbare Ausprägungen von beruflichen Handlungen. Es wird angenommen, dass Performanzen nur auftreten können, wenn Kompetenzen zur Ausübung der Performanz vorhanden sind. Performanzen sind somit Zeichen des Vorliegens von Kompetenzen.

Der Weg zum Erwerb von Kompetenzen ist der Lernprozess, angeregt und geleitet vom Lehren des Lehrenden. Um zu wissen, was gekonnt werden soll, bedarf es der Formulierung von Lernzielen. Dies kann sowohl auf Kompetenzebene als auch auf Performanzebene erfolgen. Am besten in beiden Sphären, denn ob auf Kompetenzebene eine Kompetenz vorliegt, ist für den Lehrenden nicht feststellbar. Sie ist intrinsisch und somit unsichtbar. Dass sie vorliegt, lässt sich durch das Handeln des Lernenden feststellen. Doch muss ich als Lehrender wissen, was ich beobachten soll.

Die Formulierung von Lernzielen, Kompetenzerwartungen und Performanzerwartungen ist demnach unerlässlich, um einen Lernprozess strukturiert zu organisieren.

Unser Arbeitsauftrag in dieser Aufgabe bestand nun darin, anhand eines vorgegebenen Fallbeispiels das "Learning Outcome", d.h. die Zusammenfassung von Kompetenz- und Performanzerwartungen, einzuordnen und zu formulieren.

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